Wenn man an Hafjell denkt, denkt man automatisch an den bekannten Bikepark und vor allem die Weltcup Rennen vor Ort und 2014 auch die Weltmeisterschaft. Gedanklich verknüpft man diesen kleinen Ort nahe Lillehammer zuerst mit Downhill. Die Frage, die wir uns während unseres Aufenthalts in Hafjell gestellt hatten war, kann man in Hafjell und Umgebung auch Enduro fahren? Die Antwort ist kurz und prägnant: Ja. Und wie! Mangels örtlicher Streckenkenntnisse, sowie mangels eines ebensolchen norwegischen Guides blieb nur die die Technik übrig. Mittels Internet und eines Garmin Navis wurde abends die Route zusammengeklickt.
Zuvor noch ein paar ein paar Worte zur örtlichen Topologie: Norwegen und speziell Hafjell ist durchzogen von Gewässern aller Art. Seien es Fjorde, Seen, Flüsse, Bäche, Sümpfe, etc. Hafjell (Achtung Landeskunde) liegt direkt am Gudbrandsdalen (deutsch Gudbrandstal) und ist mit rund 320 km Länge Norwegens längstes Tal. Es erstreckt sich von Süd-Ost nach Nord-West durch das Fylke Oppland. Der Fluss Gudbrandsdals-Lågen durchfließt das Tal in ganzer Länge. Der Bikepark erstreckt sich direkt am Hang der rechts des Tals aufsteigt (ca. 800-1000m Höhenunterschied) und mündet in ein weitläufiges Hochplateau, welches sich kilometerweit erstreckt. Durchsetzt ist das Ganze mit flachen Hügelkämmen.
Der Einstieg in dieses Trail Paradies erfolgt über den Park. Mit der letzten Gondel auf die Spitze und dann noch mal ein Stückchen zu einer kleinen Hütte. Dort erreicht man die Straße nach Hafjelltoppen. Quasi ein eigenes kleines Skidörfchen, im Sommer aber recht verlassen.Nach einem kurzen Stück den Weg entlang geht es auch zügig in den Singeltrail. Und was für einen. Nicht breiter als Kurbel mit Pedalen schlängelt sich der Trail erstmal ins Grüne. Tundra Gewächse erstreckt sich so weit das Auge reicht, vereinzelt Bäume, dafür viele Sträucher. Der Trail ist dabei aber keineswegs grade oder eingeebnet, sondern versetzt mit allerlei spitzen und großen Steinen. Ständig muss man Angst um Pedale und Kurbel haben. Verflucht knapp und eng das Ganze, dafür technisch recht anspruchsvoll vor allem im Uphill. Letztendlich aber mit einer durchweg großen Spaßgarantie.
Nach einer Stunde sind 5km absolviert und wir kämpfen uns weiter von Hügelkamm zu Hügelkamm. Dazwischen immer mal wieder Kanadaeske Landstraßen mit null Verkehr, zahllose Seen und Sümpfe und eine unfassbare Stille. Beeindruckend das Ganze. Die Uphills auf die Hügelkämme sind steil und sehr verblockt, belohnen danach aber mit endlosen Abfahrten, die wiederum technisch genauso anspruchsvoll sind wie die Uphills
Nach zig Anstiegen und mehreren Stunden haben wir ca. 25km auf der Uhr sowie 500-600 Höhenmeter. Am Ende teilt sich die Truppe und ein kleiner Teil erkundet noch einen Trail nahe eines Sumpfes, der mit einigen Northshores aufwartet, die aber kein Schmankerl für die Biker sind, sondern tatsächlich notwendig sind, da es links und rechts doch sehr morastig ist. Erschöpft biegen wir in einen schönen waldigen Singeltrail ein wo uns auch zahlreiche WM Teams entgegen kommen. Am Ende der Abfahrt kommen wir wieder am Startpunkt raus.
Fazit: Das norwegische Hinterland abseits des Bikeparks in Hafjell überzeugt durch technisch herausfordernde Trails, sowohl im Uphill als auch im Downhill. Besticht durch eine atemberaubende, weite und stille Landschaft und sollte bei einer Reise nach Hafjell auf jeden Fall besucht werden. Erst so wird einem die norwegische Landschaft bewusst, die man sonst im Park nicht so sehr mitbekommt. Die Wegführung ist auch ohne Navi möglich, die Trails sind durchweg ausgeschildert, trotzdem empfiehlt es sich ein Bike Navi, ausreichend Getränke und Essen mitzunehmen. Denn da draußen gibt es nix. Und das ist gut so!
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